Settererziehung…. Ein Thema, das mindestens ebenso viele Meinungen beinhaltet, wie die Ernährung. Und ein jeder meint, seine sei die ultimative Lösung, um an das Endziel – einen gut erzogenen Hund –zu gelangen. Hier sei gesagt, dass jeder auf irgendeine Weise ein bisschen Recht hat. Aber wem glaubt man nun? Dem erfahrenen Dackelhalter, der schon seit Generationen Langhaardackel im Haus hat; dem Jäger, der schon immer Jagdhund geführt und ausgebildet hat; Freunden, die eigentlich gar keine Hunde haben – aber trotzdem irgendwie toll finden; den Ausbildern in der Hundeschule; schlauen Büchern oder sogar Internet-Foren (hier sitzen bekanntlich die größten Schlaumeier)…… Auch hier gibt es kein Allheilmittel, oder eine Erziehungsformel, die für alle Setter / Hunde anzuwenden ist… Was in den folgenden Zeilen zu lesen ist, sind unsere eigenen Erfahrungen, und können in der Realität von Setter zu Setter abschweifen… Bis jetzt sind wir aber sehr gut damit gefahren. Fakt ist, Erziehung fängt schon im Welpenalter an! In der Prägephase (nicht umsonst heißt sie so) wird schon der Grundstein für das spätere  Setter-Sein gelegt. Parallel zur „häuslichen Erziehung“ sollte eine Hundeschule besucht werden. Hier lernen die jungen Racker sich mit anderen Hunden „zu verstehen“. Man spricht hier auch von „Sozialisierung“ Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“, Hier“ oder „Bleib“ können zu Hause schon spielerisch geübt werden. Man sollte immer reichlich Leckerlies in der Tasche haben, wenn man die Kommandos übt. Immer wenn der Hund etwas richtig gemacht hat – Zack ein Leckerchen hinter die Kiemen und richtig überschwänglich gelobt. Das hat zum Vorteil, dass der Hund mit einem Kommando gleich zwei tolle Erlebnisse verknüpft, und der Hundeführer nicht immer mit Leckerchen füttern muss, sondern einfach auch mal „nur“ loben braucht… Das kommt der Figur des Hundes auch sehr entgegen ;o) Weitere Kommandos sind „Pfui“ oder „Nein“ und „Aus“ – Kommandos, die vom Hund nicht immer mit etwas tollem verknüpft wird, da er in diesem Moment ja etwas falsch gemacht, und es unterlassen soll. Aber selbst diese Kommandos werden spielerisch wie schon oben geschrieben geübt, bis sie richtig sitzen (Auch hier sparen wir wieder nicht an Lob und Leckerchen!) Wichtig ist, dass jedes dieser Kommandos für den Hund eine eigene Bedeutung hat. Bei „Pfui“ oder „Nein“ hat er das zu unterlassen, was er gerade tut (zum Beispiel aufhören, genüsslich das Federkopkissen von Herrchen zu zerreißen). Bei dem Kommando „Aus“ soll er das was er gerade im Maul hat, sofort fallen lassen. Das ist für den Hund nicht das schönste Kommando, hat er doch oft das, was er gerade zwischen den Fängen hat, eben erst erobert – und nun soll er es wieder hergeben… Aber früher oder später gewöhn er sich daran, und es wird sogar auf Distanz funktionieren. Weiterhin ist es wichtig, schon im Welpenalter damit anzufangen, dass man dem Hund wirklich ALLES aus dem Maul nehmen darf. Das fängt beim Spielzeug und den Hausschuhen an  und hört beim Fressen auf. Ebenso sollte man den Hund spielerisch auf den Rücken legen können, so dass er seinen Bauch präsentiert – eigentlich eine Demutsgeste, mit der der Hund seine verwundbarste Stelle, den Bauch seinem Gegenüber offenlegt. Beides sind Übungen, die dem Hund zeigen, wer Herr im Hause ist, und sollte hier und da wiederholt werden. Was unbedingt von Klein auf geübt werden sollte, ist die Leinenführigkeit. Etwas, was wir bei unsrer Donna Bella ein klein Wenig verschludert haben. Da sie schon immer oft frei laufen durfte, und wir mehr Wert auf das Folgen der Kommandos legten, war sie bei ihrer ersten Begleithundeprüfung nicht unbedingt in der Lage, ordentlich an der Leine zu laufen. Mittlerweile haben wir es ganz gut im Griff, aber eigentlich ist es nicht so ihr „Ding“… Wer also gerade in belebten Gegenden, oder in der Stadt mit seinem Hund unterwegs ist, tut sich einen Gefallen, so früh wie möglich damit anzufangen. Es gibt fast nichts schöneres, als einen Hund, der ohne zu ziehen mit durchhängender Leine neben einem herläuft…. Auch nach dem Welpenalter hört das erziehen nicht auf. In Wirklichkeit fängt es gerade erst an…. Die jungen Rüpel –und es ist wirklich egal ob Männlein oder Weiblein fangen an, ihre Grenzen auszuloten. Gerade jetzt muss man als Frauchen oder Herrchen besonders konsequent sein. „Nein“ heißt „Nein“, und „Platz“ ist „Platz“….. Da gibt es nichts dran zu rütteln. Gibt man doch mal nach, hat man hinterher lange Spaß dran, es wieder auszubügeln. Je konsequenter man ist, umso mehr  Freude hat man hinterher mit einem gut folgenden Hund. Nebenbei bemerkt.....: Auch wenn der Hund - wenn man mit ihm spricht, so schön den Kopf zur Seite neigt, als würde er einen verstehen..... ER TUT ES DEFINITIV NICHT!!!!! Von daher sind kurze und pregnante Kommandos angesagt. SITZ, PLATZ, AUS, HIER, STEH, PFUI, NEIN... Aus einem Satz wie: Himmel Donnerwetter, wie oft hab ich Dir schon gesgt, jetzt komm endlich Hier her... Versteht der Hund - wenn er die Kommandos kennt, nur: Rababer, Laber, Bla Bla, Fallera, Dideldummdei, “HIER”, Pffft, Dumdidum..... Von daher - Kurz und Knapp, treu nach dem Motto: Weniger ist manchmal mehr. Nun ist der Irish Setter in erster Linie ein Jagd- / Vorstehhund. Diese Passion steckt in ihm drin – egal ob er aus einer Leistungs- oder Formzucht stammt. Es gibt Setter, die aus einer Formzucht stammen, und trotzdem bei diversen „Jagdprüfungen“ wie Field Trails u.ä.hervorragend abschneiden. Diese Passion gilt es nun als „Nicht-Jäger“ so gut es geht in den Griff zu bekommen. Am besten gelingt das, in dem man versucht (ich schreibe bewusst „versucht“ – denn 100%ig wird es nicht gelingen) Wild in jeder Form für den Hund so uninteressant wie möglich zu machen. Zum Beispiel in dem man früh morgens, oder in der Abenddämmerung mit dem angeleinten Hund über die Feldwege zieht, und beim Anblick eines Stück Wildes (egal welcher Art – ob Rehwild, Füchse, Schwarzwild, Hirsche, Federwild…) den Hund ins „Sitz“ stellt, und ihn das Wild ohne „Zugzwang“ beobachten lässt. Hat das Wild Witterung aufgenommen, und ist flüchtig, MUSS der Hund auf jeden Fall sitzen bleiben – wenn nicht, war die ganze Arbeit für die Katz…. Bleibt er sitzen, das gleiche Spiel wie immer: Man freut sich mit dem Hund, und vergisst das Leckerchen nicht… Das wiederholt man, wann immer man ein Stück Wild auf der Gassi-Tour sieht. Man kann auch mal in einen Wildpark, in dem Hunde erlaubt sind, gehen, und dort trainieren. Mit der Zeit wird man sehen, dass das Wild, welches harmlos auf der Wiese steht und frisst, für unseren Hund ziemlich uninteressant wird. Donna Bella haben wir so gut im Griff, dass wir mit ihr im Wald auch ohne Leine gehen können. Sicherlich hat sie ständig die Nase auf dem Boden, und riecht sich die Nasenflügel platt; Auch zieht sie „Kreise“ im Radius von 20 – 30m, aber mit einem schrillen Pfiff dreht sie sofort ab, und kommt zu uns (auch hier wird wie immer fleißig weiter gelobt….) Wenn wirklich mal ein flüchtiges Stück Wild unseren Weg kreuzt, und Donna sieht es vor uns, meint sie natürlich die Situation ausnützen zu müssen, und rennt hinterher. Sie dreht aber sehr schnell wieder ab, und kommt zurück zu uns. Wenn wir das Wild vor ihr sehen, haben wir das so gut im Griff, das mit dem Kommando „Steh“ sie quasi zur Salzsäule erstarrt und dem Wild ziemlich bedröppelt hinterher schaut…. Wie Anfangs schon geschrieben, gibt es kein Allheilmittel zur Hundeerziehung. Wichtig ist, dass man immer eine gute Beziehung zu seinem Hund hat, und er einen als Chef UND Freund akzeptiert. Dann klappt es auch mit der Erziehung. Setter brauchen hier und da auch mal eine klare Ansage – was aber nicht heißen soll, dass man die Gerte rausholen soll, und das Gehorsam einprügelt… Ein scharfes „Pfui“ oder anderes Kommando mit einem Ruck an der Leine hilft in vielen Fällen deutlich besser. Übrigens: Stachel- und Würgehalsbänder gehören definitiv nicht an einen Setterhals!!! In diesem Sinne Eine fröhliche Erziehungszeit….